Österreich 0:0 Slowakei

242 Tage mussten wir warten, ehe es wieder soweit war, ein Länderspiel live im Stadion! Was war das für ein unbeschreiblich schönes Gefühl nach dem Aufstehen. Heutiger Spielort: Wien; Heutiger Gegner: die Slowakei. Somit machten sich am frühen Vormittag 9 Personen (7 Mitglieder + 2 Umfeldleute) vollmotiviert auf den Weg in die Hauptstadt. Die obligatorisches Getränkekühlboxen wurden natürlich auch bis zum Rand hin gefühlt, damit es den Mitreisenden an nichts fehlte. 

 

Die Hinfahrt war durch gute Laune und Vorfreude geprägt. Lediglich die schlechten Fahrverhältnisse (teilweise Starkregen und kurze Staus) trübten etwas die Anreise. Ein langersehntes Gruppenfoto bei einer Tankstelle rundeten die ersten Stunden perfekt ab. 

 

In Wien angekommen, schnalzte man sich noch für einige Sekunden die FFP2-Maske ins Gesicht, damit kein Uniformierter auf die Idee kommen konnte, dass wir irgendwelche Regeln missachten. Sind ja sowieso alle mit der 3G-Regel eingestiegen. Voller Euphorie begaben wir uns ins Schweizerhaus, wo wir mit leuchtenden Augen österreichische Hausmannskost mit einem Glas heller Freude aus Budweis serviert bekamen. Unser Vielfraß Mac Millionär bestellte sich 4 Bratwürstel als Vorspeise, ein Schnitzerl als Hauptgang. Ein fettiges Stück Stelze + Preiselbeermarmelade rundete das 3-Gänge-Menü perfekt ab. Wahnsinn, dass man sich da nicht übergeben muss, aber bei so einem Saumagen irgendwie nicht verwunderlich. Immerhin gabs für die Nachspeise 2 Klopfer geschenkt.

 

Im Anschluss erheiterte das berühmte Go-Kart-Rennen vom Wiener Prater die Gemüter. Lang, lang ist es her, als wir einen solchen Tag im Prater genießen konnten. Zumeist fallen die Länderspiele nicht aufs Wochenende, weiters ist bei Busreisen selten die Zeit dafür und dann war auch noch Corona. Somit genossen wir den Motorenlärm und den Duft von verbrennten Gummi sowie Benzin. Ein unglaublich packendes Rennen spielte sich am Circuit de Pratero Vienna ab, wo es von Beginn an etliche Überholmanöver und Positionsduelle gab. Schlussendlich konnte unser Capo vom letzten Startplatz 7 das Rennen gewinnen. Dahinter folgten unser Vielfraß und il-Doktore auf den weiteren Plätzen am Podium. Echt eine geile Sache, Wiederholung erwünscht!

 

Nach ein paar Fahrten mit Achter- und Liliputbahn ging es für uns ab ins Stadion. Es hieß für uns Impfpass oder Testung vorweisen um in die Arena zu gelangen. Leider waren noch einige Beschränkungen bzgl. Corona aktiv. Weiters waren nur 3.000 Zuseher erlaubt und man musste durchgehend eine FFP2-Maske tragen, woran sich aber nur die Wenigsten hielten. Nichtsdestotrotz freuten wir uns altbekannte Gesichter zu sehen und endlich das Feeling Stadionerlebnis wieder in vollen Zügen genießen zu können.

 

Das heutige Spiel war der letzte Test bevor es mit der EM so richtig losgeht. Unser Nachbar die Slowakei, ebenfalls EM-Teilnehmer, war da der perfekte Test um die Spiele vs. Nord-Mazedonien und die Ukraine zu simulieren. Franco Foda nutzte diese Partie ebenso um einige Spieler an unterschiedlichen Positionen nochmals auszuprobieren um für den EM-Start in einer Woche gewappnet zu sein. 

 

Supporttechnisch war die Partie leider wenig erstrebenswert. Da die Hurricanes (noch) weiterhin das Stadion meiden, sind wir auf einzelne unorganisierte Fangesänge angewiesen. Hin und wieder war es für 3.000 Personen mal ganz OK. Unter dem Strich war es aber eher eine Stimmung wie bei einem 2. Klasse Spiel. Die einzigen lauten Kommentare waren von meist sinnlosen Angesoffenen. Die 1. Hälfte tat es der Stadionatmosphäre gleich, wenig zu bestaunen und somit ging es torlos in die Pause.

 

In der 2. Hälfte begannen die Osteuropäer fulminant und hatten durch Haraslin eine Riesenchance. Er traf jedoch zu unserem Glück nur den eigenen Spieler, hingegen das leere Tor nicht. Auch Bachmann zeichnete sich heute mehrmals aus. Er wird wohl die Nummer 1 im Tor bei der Europameisterschaft sein. In der 62. Minute kam dann mal richtig Stimmung ins Happel-Oval. Grillitsch traf von ca. 20 Metern leider nur die Stange. Im Anschluss feierte Marko Arnautovic sein Comeback und das hatte es in sich. 3 Topchancen, einmal davon sehenswert an den Pfosten. Leider blieb ihm ein Teamtor verwehrt. Zum Schluss hatte Gregoritsch noch den Siegestreffer auf dem Kopf, leider vergeben. Somit endete das Spiel mit einem 0:0. Schade, dass wir unsere vielen Chancen in den letzten beiden Spielen nicht in Tore ummünzen konnten. Vielleicht klappt es aber dafür bei der Euro. 

 

Zum Schluss wurde die Mannschaft noch frenetisch verabschiedet und man wünschte ihr alles Gute für die bevorstehenden Aufgaben. Für uns ging es im Anschluss heimwärts. Ein echter Klassiker war dabei noch der Stau kurz vor einer Baustelle in St. Valentin. Auf allen 3 Fahrspuren ging es nur noch Stop-and-Go voran. Unser Berufslenker und heutiger Beifahrer Woita alias Walta bahnte uns den Weg geschickt durch das Verkehrschaos. Somit konnten wir das interne Duell mit dem "LKW Jöbstl Budapest" bravourös für uns entscheiden.

 

Ein wunderschöner, gemütlicher und lebensfroher Tag neigte sich heute zu Ende. Leider gab es wieder keinen Sieg, aber das Positive, endlich wieder im Stadion zu sein, überwiegte eindeutig. Jetzt heißt es fürs Team und auch für uns die letzten Vorbereitungen treffen, ehe es am Samstag Richtung "Romania Romania do host" geht! Das EM-Fieber hat uns gepackt, nun kann es losgehen. Rot-Weiß-Rot, dass sind unsere Farben, die wir mit Stolz quer durch Europa tragen!