Dänemark 2:0 Österreich

Das 4. Spiel innerhalb von 10 Tagen führte uns abermals nach 9 Monaten nach Kopenhagen, Dänemark. Dieses Mal waren wir sogar stärker vertreten als beim 1. Mal und somit machte sich einen Autoladung mit 5 Personen um kurz nach 3:00 Uhr auf den Weg nach Wien Schwechat. Die vielen Spiele inklusive durchgetakteter Organisation hatten auch schon beim Capo Spuren hinterlassen. So wurde ein Treffpunkt um 03:20 Uhr am Bindermichl und gleichzeitig in Ansfelden ausgemacht. Geht sich nicht wirklich aus.

 

Als wir in Wien angekommen und durch die lange Warteschlange durchgekommen waren, gönnten wir uns noch ein Urlaubsbier, ehe der AUA-Vogel mit 40 Minuten Verspätung Richtung Norden abhob. Dieses Mal gab es keine Turbulenzen beim Landen in Kopenhagen. Zuerst gings für uns fein Essen. Als wir die Preise sahen, zog es uns förmlich die Schuhe aus. Da muss man froh sein, dass wir derzeit in Österreich mit 7% Inflation leben müssen. Im Anschluss wurde sich noch der Große Preis von Aserbaidschan in einem Pub bei 2 Bieren angesehen.

 

Genächtigt wurde wie vor 9 Monaten im Steel House Copenhagen. Zu 5. schon ziemlich eng, aber es noch auszuhalten. Als Abendprogramm wurde der Besuch der selbsternannten autonomen Region Christiania gewählt. Dort hatten sich Aussteiger vor einigen Jahrzehnten niedergelassen und ihr eigenes Land gegründet. Klassische Hippies verkaufte an Touristen Souvenirs usw. Die verdienen wohl so mehr, als würden sie einem normalen Job nachgehen. An diesem Ort gibt es auch keine Polizei, somit wird alles gedealt, was es so am Markt gibt. Wenn man sich so umschaute, hinterließen diese illegalen Substanzen bei vielen Leute sichtbar Spuren am Körper. Einen Herren mussten sie sogar aus der Freistadt hinausbegleiten. Er hatte die Unterhose unter den Knien, Aufschürfungen an der Pobacke, war komplett durchnässt von Schlamm, Urin und Regen und weinte bitterlich um noch eine weitere, vielleicht letzte, Dosis. Vielleicht ist es gar kein Fehler dieses Elend auch zu sehen, damit man weiß, dass man das selber nie durchmachen möchte. Es gab aber auch noch schöne Sachen zu sehen. Ein Konzert fand statt, wo die Leute regelrecht abgingen. Liebe frei, nach dem Motto wurde geküsst und fast noch mehr. Und das in aller Öffentlichkeit. Für uns war es ein imposantes Schauspiel, was wir unbedingt mal sehen mussten. Obendrein haben wir den ÖFB-Fanklub aus Rohrbach getroffen. Es war echt eine lustige Unterhaltung bei einem Bier. Einer der Mühlviertler erzählte aus vergangenen Reisen. Für uns war es ein kostenloses Kabarett und tat unseren Lachmuskeln gut.

 

Nach einem weiteren Imbiss und einem Besuch beim Rathaus ging es für uns relativ fit ins Bett. Die großen Exzesse blieben dieses Mal aus. Einerseits preislich schwer machbar, andererseits kommt man auch immer mehr in ein vernünftigeres Alter. Die Taktgeber, die nicht mitgeflogen sind, waren natürlich mit unserer Bierleistung nur mäßig zufrieden.

 

Am Matchtag besuchten wir den Vergnügungspark Tivoli. Für ca. 60€ konnte man mit allen Attraktionen im Park fahren. Achterbahnen, Free Falls, Sound Machine, Karusselle usw. Unser Freund vom Pielachtal spendete ebenso etwas Zeit mit uns. Es war ein richtig geiler Tag, den wir gemeinsam verbrachten, welcher mit einem Besuch im deutschen Biergarten, wo österreichische Musik spielte, abgerundet wurde.

 

Im uns bekannten Parken Stadion zu Kopenhagen nahmen wir heute einen neuen Platz ein. Da wir nur ca. 150 Österreicher vor Ort waren, hatten wir unseren Sektor auf der Längsseite, direkt neben den Trainerbänken. Supporttechnisch, ohne Megaphon und Trommeln, war es natürlich schwierig gegen die "Rode Mur" gesanglich mitzuhalten. Wir versuchten im Rahmen unser Möglichkeiten dennoch alles. Somit mussten wir so laut es uns möglich war schreien, weshalb viele von uns noch Tage nach dem Spiel mit der verlorenen Stimme kämpften.

 

Unsere Mannschaft wurde wieder stark verändert in die Partie geschickt. Dieses Mal sah man, dass einerseits die Akkus schon leer bzw. nicht alle für das hohe Niveau der Dänen gewachsen waren. In der 21. Minute durch Wind und in der 37. Minute durch Olsen waren wir schnell in Rückstand geraten. Auch in Hälfte zwei hatten wir kaum Zählbares herausgespielt. So verloren wir auch dieses Spiel gegen die Dänen, das 5. Mal in Folge. Ein Gegner, der uns anscheinend nicht wirklich liegt. Die ersten 3 Partien unter Ralf Rangnick waren sehr erfrischend. Dieses Match hatte leider wenig Leckerbissen für uns zu bieten. Noch erwähnenswert war das Catering im Stadion. Die Getärnkestände glichen jenen in einem Kino und es gab allerhand zu kaufen. Von Bieren (Preis 8,58€ die Halbe) über Bacardi-Cola und Vodka-Bull wurde alles verkauft. Das hatten wir auch noch nie erlebt, dass man Spirituosen im Stadion kaufen konnte.

 

Nach dem Match mussten wir einen Gewaltmarsch zum Hostel zurück antreten. Aufgrund der großen Masse an Leuten war eine Heimfahrt mit den Öffis ausgeschlossen. Erschöpft ging es nach einem Mitternachtssnack für uns ins Bett.

 

Am letzten Tag der Reise machten sich die leeren Geldbörsen bei einige schon bemerkbar. So wurde das Dosenpfand (auf jedem Finger eine Dose) gegen ein Frühstücks-Cola eingetauscht. Da wir nicht mehr wussten, was wir uns noch alles ansehen sollten, entschied der Finanzminister Hartlauer nach Dyssegard zu fahren, um eine kleine Kirche zu besichtigen. Im Anschluss statteten wir unserem Stammchinesen in Kopenhagen einen Besuch ab, ehe wir den Amager Strand besuchten. Leider war es heute etwas kühl und sehr windig, womit nur 2 Leute von uns bis zu den Knien im Meer standen. Der Ausblick auf Malmö bzw. die Windräder, die im Wasser standen, war eine echte Belohnung. Schlussendlich hielten wir die Danish Minigolf Open ab. Einige sehenswerte Hole-in-Ones hatte das Tournament zu bieten. Schlussendlich setzte sich unser Capo mit einem deutlichen Vorsprung durch und gewann das hochdotierte Turnier. Er bekam vom Letzten, Harti jr., 1€ Preisgeld. Das Siegerfoto inklusive Freudensprung erinnerte an die größten Erfolge von Michael Schumacher in der Formel 1.

 

Auch der Rückflug hatte Verspätung, weshalb wir um kurz nach 1 Uhr früh in Linz ankamen. Unterm Strich war es eine super Reise mit viel Spaß, aber wieder mal dem falschen Ergebnis in Dänemark. Hoffentlich ziehen wir dieses Los in diesem Jahrzehnt nicht mehr. Das Resümee über die 4 Partien in der Nations-League viel aber durchaus positiv aus. Hätte uns jemand gesagt, dass wir 4 Punkte nach 4 Spielen am Konto zu Buche stehen haben und nicht Letzter sind, hätten wir es gleich unterschrieben. Jetzt haben wir etwas mehr als 3 Monate Pause, ehe es zum Finale gegen Frankreich in St. Denis geht. Sollten wir dort gewinnen, wäre der Klassenerhalt sicher. Abschließen wird diese Gruppenphase ein Heimspiel gegen Kroatien in Wien. Es wird ein hartes Stück Arbeit die Division A zu halten, aber wie wir gesehen haben, ist es möglich. Deshalb wollen wir im September alles geben! Forza FoT!