Österreich 2:3 Belgien

Am heutigen Freitag ging es schnurstracks nach der Arbeit in die Bundeshauptstadt. Der große EM-Quali-Schlager gegen Spitzenreiter Belgien stand auf dem Programm. Der Bus war zwei Tage nach der Ausschreibung restlos ausverkauft. Sowas hatten wir auch noch nie erlebt. Somit ging es mit einem Doppeldecker (erstmalig nach Wien) und 80 Personen Richtung Osten. Dabei platzte alles aus seinen Nähten. Für unsere dreiköpfige Kellnercrew war das Hantieren mit den Getränken und Speisen eine wahre Meisterleistung. Da so viel Flüssigkeit in die durstigen Mäuler geflossen ist, mussten wir kurz nach St. Pölten die Toilette wegen Überflutung schließen.

 

In Wien angekommen, überzeugten wir den Seco, dass unser Doppeldecker da schon richtig durchfahren kann. Es wurde auch extra ein Absperrband für die FoT entfernt. Was nicht alles geht, wenn man gute Argumente hat. Im Anschluss verteilten sich die Passagiere wie gewohnt auf Prater und Stadioncenter. Dort hatte unser Doktor einen neuen Freund, einen Hund gefunden, welcher just mit einer Käsekrainer gefüttert wurde. Ein Tierarzt wird unser Doktor nicht mehr, so viel steht fest. Nicht der Hund sondern die Besitzerin hatte anscheinend auf die Bank gepinkelt. So kam es, dass unser Hartlauer eine feuchte Hose hatte.

 

Im Stadion gab es kurz vor Spielbeginn einen kleinen Tumult. Ein Mann präsentierte einen Belgienschal. Gleich darauf kassierte er eine Ohrfeige. Bevor es noch weiter eskalieren konnte, stellte es sich heraus, dass der Typ ein Österreicher war und einen Schal gezogen hatte. Sorry an dieser Stelle.

 

Das Spiel stand heute im Zeichen des Abschiedes der Hurricanes. Nach 13 Jahren legt der Fanklub sein Amt als 1er Gruppe der Kurve zurück. Zelebriert wurde dies mit 2 imposanten Choreos. Zu Beginn wurde mit einem Schriftzug auf den letzten Tanz in vollem Glanz hingewiesen und eine große Überrollfahne mit dem Logo präsentiert. Hinzu kamen rote und silberne Glitzerzettel. Zur Spielminute 20:10 (Anm. Gründungsjahr 2010 - gleich wie die FoT) wurden noch rote und weiße Papierschlangen auf die Laufbahn geworfen. Zusätzlich wurde des Öfteren Pyro gezunden. Ein sehr gelungener Abschied, Gratulation nochmals an dieser Stelle.

 

Zum Spiel: Unsere Mannen waren stark ersatzgeschwächt, traten jedoch sehr gut auf. Beherzt, angriffslustig, schön zum ansehen. Es war jedoch Lukebakio in der 12. Minute, welcher uns den Wind aus den Segeln nahm. 1:0 für Belgien. Die unglaublich gute Stimmung im vollen Happel erlitt einen leichten Dämpfer, jedoch steckten wir nie auf. Der 1. bis zum 3. Rang war über 90 Minuten präsent. 

 

Mit dem 1:0 Rückstand ging es dann auch wieder aus der Kabine und dann erwischten uns die Belgier abermals eiskalt. Lukebakio und Lukaku stellten innerhalb von 3 Minuten auf 3:0 für Belgien. Ein Debakel zeichnete sich ab. Jedoch zogen die Mannen am Feld sowie wir an einem Strang und fanden durch einen sehenswerten Weitschuss von Laimer in der 72. Minute wieder in die Partie. Dann viel Aufregung - VAR, möglicher Elfer. Der Schiri lief aufs Feld und deutete auf dem Punkt. Elfer für Österreich! Unglaublich, dass mal der VAR was für uns entscheidet. Nach der roten Karte von Onana in der 78. Minute keimte nun wieder Hoffnung auf. Sabitzer schob souverän zum 2:3 Anschlusstreffer ein. Unsere Jungs probierten alles, jedoch reichte es leider nicht und wir verloren die Partie unglücklich mit 2:3. Anders als gegen Moldau in Linz wurden die Jungs mit Applaus verabschiedet. Somit konnten wir uns heute noch nicht für die EM qualifizieren, aber die Mitreisenden nach Aserbaidschan wirds freuen. Wir wollten ohnehin in der kaukasischen Fremde Geschichte schreiben.

 

Nach dem Spiel ging es mit etwas Verspätung heimwärts. Tiefe Gespräche über die Partie ließen die Zeit am Parkplatz schnell vergehen. Dann kam leider noch ein medizinischer Notfall hinzu. Ein Mitreisender hatte einen Kreislaufkollaps, die Rettung wurde gerufen. Ca. 45min später und mit einer Entwarnung konnten wir weiterfahren. Zum Schluss wurden noch einige Knobelrunden gestartet. Dort ging unser Daniel aus souveräner Verlierer hervor. Es könnte nun sein, dass er sich in Baku kein Essen mehr leisten kann und eine Ziege selbst schächten muss.

 

Der Bus kam gerade ohne Zeitüberschreitung zu Hause an. Jetzt heißts kurz schlafen und dann weiter nach Istanbul, unsere 1. Station Richtung Kaukasus. Immer weiter FoT!