Österreich 3:2 Serbien

Zum letzten Heimspiel der WM-Quali 2018 traf man auf Serbien, womit man nicht wirklich von einem echten Heimspiel für uns ausgehen konnte. Trotz der sehr mäßigen Ergebnisse der letzten Monate sowie dem fixen Ausscheiden in der Quali, schafften wir einen Bus zu diesem Spiel. Großer Dank an dieser Stelle gilt unserem treuen Busunternehmen, das uns preislich etwas entgegenkam. Somit machten sich knapp über 20 Personen auf den Weg in die Bundeshauptstadt um Marcel Koller bei seinem letzten Spiel im Happel-Stadion zu verabschieden.

 

Dieses Mal war die Busfahrt ereignisreicher. Unser "alter Herr" im Bunde hatte sich unglücklicher Weise das Hosenbein aufgerissen, womit die Stimmung im Bus ihren Höhepunkt erreichte. Geistesgegenwärtig hat sein Neffe, der der Übeltäter für das zerrissene Stück Kleidung war, die Hose mit einem Gafferband zugetapt. Ein Schneider hätte das nicht besser vollbringen können. Der kleinere Rahmen war also nicht unbedingt ein schlechtes Zeichen für unseren Bus.

 

In Wien angekommen glaubte man in Belgrad zu sein. Eine Invasion in rot-blau-weiß tat sich auf. Aber mit ziemlicher Sicherheit waren 99% der serbischen Anhänger in Österreich ansäßig, womit das eher eine Verzerrung der Kräfteverhältnisse sicherstellte. Da im Fußball Politik nichts verloren hat, möchten wir diese Situation nicht weiter kommentieren und versuchten natürlich alles um unsere Jungs zu 3 Punkte zu treiben. Immerhin konnten wir ja Spielverderber für die Ex-Ju's sein, die mit einem vollen Erfolg in Wien sich fix für die WM in Russland qualifizieren konnten.

 

Pielachtal feierte am heutigen Freitag ihr 10 jähriges Bestehen und hatte dafür eine Choreo vorbereitet. Vor der Kurve wurde ein Banner mit der Aufschrift: SEIT ZEHN JAHREN IMMER UND ÜBERALL platziert. Dazu kamen in den drei Mittelblöcken, rot-weiß-rote Zetteln zum Vorschein und dazu wurden rote und weiße Luftschlagen in den Wiener Abendhimmel geschossen. Leider waren etwas weniger Zuseher als gewohnt im 1.Rang, womit die Choreo nicht die verdiente Würdigung bekam.

 

Zur Aufstellung: Unsere Mannschaft war etwas umgestellt zu den vorangegangenen Partien, da sich einen "Stars" aufgrund von Verletzungen abgemeldet hatten. Ein Schelm wer Böses denkt, aber da sieht man eindeutig wem das Team wirklich am Herzen liegt.

 

Zum Spiel: Serbien begann das Match mit einem Paukelschlag und ging nach 11. Minuten mit dem ersten Torschuss durch Milivojevic in Führung. Unsere Mannen waren Feldüberlegen und so gelang Guido Burgstaller in der 25. Minute verdient der Ausgleich. Eine sehr gute Partie, die unsere Mannschaft in der 1. Halbzeit bot. Man hat wieder gesehen, dass wir spielerisch eigentlich die beste Mannschaft der Gruppe waren, jedoch fehlte uns schlussendlich das Glück, die Kaltschneuzigkeit und der unbedingte Wille alles zu geben. Wohl die Gründe für die missglückte Quali.

 

In der 2. Hälfte bot sich ein ähnliches Bild, insgesamt eine sehr ansehnliche Partie. Supporttechnisch waren wir im Österreich-Block auch auf einem akzeptablen Level und sangen im Gegensatz zu unseren Kontrahenten 90 Minuten durch. Was sich auch mit dem 2:1 durch Arnautovic in der 76. Minute bezahlt machte. Jedoch hielt diese Führung nicht lange an, da Matic in der 83. Minute nach einem Gestochere einschob. Bittere Situation und Sinnbild für die gesamte Quali. Als man dann schon mit einer Punkteteilung rechnete, erzielte Schaub noch das 3:2. Frenetischer Jubel, der im Block ausbrach. Zu schade, dass es für uns um wenig ging. Wie geil wäre es gewesen, die Serben aus dem eigenen Stadion aus der Quali zu werfen. Aber schlussendlich können wir auf unsere Jungs stolz sein und auch glücklich die Serbenparty vertagt zu haben.

 

Während und nach dem Spiel wurde Marcel Koller durch Gesang, Applaus und Spruchband für seine Leistungen gewürdigt. Nach dem Abpfiff ging es dann gleich wieder retour nach Linz, da einige von uns nach nicht einmal 5 Stunden Schlaf wieder zum Flughafen mussten. Die Reise zum letzten Spiel gegen Moldawien in der Qualifikation stand noch an. Zusätzlich hat uns unser Busfahrer bei der Abfahrt nach Hause noch einen kurzen Schrecken eingejagt als das Fahrzeug am Straßenboden aufsetzte. Bisschen Luft rechts vorne eingepumpt und weiter ging die Fahrt ;). Schlussendlich ein würdiger Heimabschied aus der Quali der noch mit einigen Bieren begossen wurde. Im Triumph und in der Not, für alle Zeiten rot-weiß-rot!