Liechtenstein 0:5 Österreich

"Die Fürsten fahren ins Fürstentum"

Unter diesem Motto ging es heute für unsere 9-köpfige Crew in unser geliebtes Nachbarland. Leider konnten wir aufgrund eines kleineren Kartenkontigents nicht unseren gewünschten 45-Sitzer Bus starten, was aber die Vorfreude im 9-Sitzer nicht schmälerte.


Um 07:30 ging es von einer Autovermietung in Linz los, in das knapp 500 Kilometer entfernte Vaduz, mit reichlich Proviant an Bord. Die knapp 8-stündige Anreise ins Fürstentum wurde mit genügend Alkohol, einigen Knobelrunden und einem Gruppenfoto verkürzt. In Feldkirch angekommen, wurde ein Restaurant aufgesucht, um noch Nahrung aufzunehmen, da man aus einem früheren Besuch im Fürstentum wusste, dass die Preise dort etwas über unserem Budget liegen.


Nach dem verspäteten Mittagessen fuhr man weiter Richtung Vaduz, wo wir auf der Grenze von den schweizer Grenzbeamten noch genauer unter die Luppe genommen wurden. Ein MUSS für unsere Gruppe war der Besuch beim Schloss Vaduz, welches mit einigen Sprechgesängen und einem Gruppenfoto zelebriert wurde. Danach ging es Richtung Hauptstadt um die örtlichen Gegebenheiten zu untersuchen. Die sehr teuren Bierpreise (6,30€ je 1/2 Bier) veranlassten uns den mitgebrachten Proviant zu verzehren. Danach ging es auch schon Richtung Rheinparkstadion, wo sich der gesamte Parkplatz, voll mit einer Meute an rot-weiß-roten Fans, ganz heimisch anfühlte.


Im Sektor angekommen platzierte man sich rechts von der Blutgruppe, jedoch durch einen Stiegenaufgang getrennt. Dieser Platz wurde etwas ungeschickt für unser Awaytransparent gewählt (Sichtbehinderung durch Stiegenaufgang). Somit entschloss man sich auch den 2. Awayfetzen aufzuhängen.


Bereits 30 Minuten vor Anpfiff heizten die Mitgereisten auf der Hintertortribüne die Stimmung an, um so unseren Jungs die nötige Motivation schon beim Aufwärmen einzuimpfen. Das Stadion in Vaduz heute mit über 6000 Besuchern ausverkauft, wohl die Hälfte davon Österreicher.


Das Spiel begann mit einer Choreographie von den Hurricanes. Die Hintertortribüne wurde mit Fahnen, in den Farben rot-weiß-rot, geschmückt. Diese wurden zuerst gehalten, dann geschwenkt. Perfekter Einstieg für dieses Spiel.


Auch unsere Mannschaft begann sehr agil. Man wollte hier im Fürstentum unbedingt die nächsten 3 Punkte am Weg nach Frankreich mitnehmen. Das befürchtete Geduldspiel blieb es nur 16 Minuten lang, denn da führte unsere Elf bereits verdient mit 2:0. In der 14. Minute besorgte Martin Harnik das 1:0 und in der 16.Minute Mark Janko das 2:0, womit alle Pessimisten unter uns nun auch vom Sieg überzeugt sein sollten. Danach kontrollierte unsere Mannschaft weiterhin souverän das Geschehen am Platz. Die Stimmung heute war wieder einzigartig. Es war eher ein 6. Heimspiel in dieser Quali als ein Auswärtsspiel. In der Mitte der 1. Hälfte hätte Alaba das 3:0 machen müssen, jedoch verschoss er einen Strafstoß. Mit einem soliden 2:0 ging es dennoch in die Pause.


Gleich nach Wiederanpfiff merkte man, dass unsere Mannschaft weitere Tore erzielen wollte. Dies gelang auch David Alaba in der 59.Minute mit einem schönen Schuss ins linke Eck. Die Freude im Sektor, beziehungsweise im ganzen Stadion, unbeschreiblich. Man verspürte Gänsehaut als sich das halbe Stadion von den Plätzen erhob, als der Fansektor "steht auf für Österreich" anstimmte. Auch ein neues Lied wurde heute des Öfteren zelebriert, was auch bei den Leuten gut ankam. 


Die gute stimmliche Darbietung honorierte unser Team mit 2 weiteren sehenswerten Treffen durch Zlatko Junuzovic in der 74.Minute und durch Marko Arnautovic in der Nachspielzeit. Somit wurde das 5.EM-Quali-Spiel mit 5:0 gewonnen, was gleichbedeutend ein geschichtsträchtiges Ergebnis war. Noch nie konnte das österreichische Fußballnationalteam in einer Qualifikation auswärts so hoch gewinnen und der letzte Auswärtssieg in dieser Höhe war im Jahre 1951, als man in Belgien 8:1 gewann. Weiters ist es der bereits 4. volle Erfolg in der Fremde - UNGLAUBLICH! Nach dem Schlusspfiff wurde mit der Mannschaft noch gefeiert und die Freude mit heißerer Stimme in den Vaduzer Nachthimmel gebrüllt. 


Danach hieß es für unsere 9 Leute auf in die Heimat, welche anfangs etwas zögerlich begann (Stau in ganz Liechtenstein). Nach einigen Getränken schliefen die meisten Leute ein und die 2 tapferen Autofahrer brachten uns in Rekordtempo (knapp 6 Stunden) in die Heimat. 


Resümee: 3 Punkte, 5 Tore, weiterhin klarer Spitzenreiter! Somit wurde der 5.Schritt erfolgreich erledigt, um im Jahr 2016 in Frankreich nicht nur Zuseher zu sein. Bitterer Beigeschmack des Tages war wohl der Abbruch beim Spiel Montenegro : Russland, da womöglich Russland die 3 Punkte am grünen Tisch "geschenkt" bekommt und Montenegro : Österreich im Oktober vor leeren Rängen über die Bühne gehen könnte. Wäre sehr Schade, da unsere Jungs unbedingt im Balkanstaat einen 3-tägigen Ausflug samt Badeurlaub am Mittelmeer anstreben.


Am Dienstag geht es weiter mit einem Freundschaftsspiel in Wien gegen Bosnien-Herzegowina und im Juni heißt es für die FoT: Ab nach Moskau, 4 Tage Party in Russia!